Online-Vortrag für Lehrkräfte:
Kinder und Jugendliche mit ADHS im Kontext Schule –
Möglichkeiten und Grenzen
Die Teilhabe an Bildung für Kinder mit ADHS im Kontext Schule ist störungsbildspezifisch beeinträchtigt. Ein spezifischer pädagogischer Handlungsansatz wurde für ADHS trotz der hohen Fallzahlen bisher nicht entwickelt. Viele Jahre wurde ADHS fälschlicherweise als eine Verhaltensstörung verstanden. Seit 2010 weiß man, dass es sich bei ADHS ebenso wie bei Autismus um eine neurologische Störung handelt. Im Jahr 2022 ändern sich entsprechend die offiziellen diagnostischen Kriterien und Merkmale. Daraus ableitend ergeben sich neue Ansätze für die Pädagogik.
Im ersten Teil des Vortrages wird das neue Verständnis von ADHS als neurologische Entwicklungsstörung aufgezeigt. Von zentraler Bedeutung ist dabei die besondere Wahrnehmung der Menschen mit ADHS. Über die Innenperspektive der Betroffenen auf ihre Wahrnehmungsbesonderheiten erklärt sich ihr Verhalten als folgerichtig und wird vorhersehbar. Erkennen wir, was bei einem Kind mit ADHS im Inneren abläuft, öffnet sich auch ein störungsbildspezifischer Weg zur Teilhabe an Bildung.
Im zweiten Teil des Vortrages gehen wir den Fragen nach: Welche Handlungsansätze sind aufbauend auf das neue neurologische Verständnis von ADHS für Lehrkräfte umsetzbar? Welche Impulse können von der Struktur Schule ausgehend in die Gesamtsituation des Kindes gegeben werden? Welche Veränderungen in der Struktur Schule sind bei ADHS notwendig? Wo liegen die Grenzen der Struktur Schule bei ADHS?